Das Fälschen von Wein
Dies ist ein schon weit in die Vergangenheit zurückreichendes Problem, jedoch hat das Problem seit einigen Jahren mit den exorbitanten Auktionspreisen enorm zugenommen.
So muss beim Kauf alter Flaschen, beispielsweise vom Château Petrus und der Domaine de la Romanée-Conti mit großer Vorsicht vorgegangen werden. Es ist zum Beispiel nicht bekannt, ob von Petrus vor dem Jahr 1945 tatsächlich Großformate abgefüllt wurden. Wegen der zahlreichen Händlerabfüllungen, existieren bei besonders alten Flaschen keine sicheren Merkmale für deren Echtheit. Und zahlreichen wohlhabenden Weinsammlern fehlt die entsprechende Expertise. War es doch einst üblich, Fässer an Händler zu verkaufen, welche Wein dann selbst abfüllten.
Die Weine der Châteaus Pétrus und Lafite sowie der Domaine de la Romanée-Conti und große Burgunder zählen zu den teuersten und sind deshalb auch im Fokus zahlreicher Fälscher, um große Profite zu erzielen. Flaschen aus den „richtigen“ Jahrgängen sind oftmals mehr als zehnmal so teuer wie ein „kleiner“ Jahrgang.
Durch den Austausch des Etiketts wird eine Flasche des „echten“ Châteaus sehr viel mehr wert und kann auch schwer unterschieden werden. Über das Aussehen alter und extrem seltener Flaschen herrscht generell enorme Unsicherheit. In noch größerem Umfang ist unklar, wie sie schmecken. Selbst Experten sind der Gefahr ausgesetzt, Fälschungen nicht sicher zu erkennen. Und auch die Besitzer der Weingüter müssen oft sehr genau das Etikett studieren.
Beispielsweise war es für Laurent Ponsot aus dem Burgund sehr einfach, Fälschungen zu erkennen. Er flog 2009 nach New York, um 22 bedeutende Lots von Weinen seiner Domaine aus dem Handel zu nehmen. Er wusste, dass einige Flaschen gefälscht waren, da manche Jahrgänge von seinem Großvater nicht produziert wurden. So verfolgte er die Spur der Fälscher bis nach Asien. Die Weine Ponsot's zählen zu den Besten der Côte d’Or. Die alles bestimmenden Akzente liegen auf kleinen Erträgen vollreifer Trauben, auf Finesse und seidigen Texturen.
Fälschungen sind erst ab einer Größenordnung von etwa 1000 Euro pro Flasche von Bedeutung, doch existieren auch hier eher unverdächtige Exemplare. Das Problem bewältigte das Château Mouton Rothschild bei früheren Jahrgängen in der Weise, da Flaschen mit fort laufenden Nummern versehen wurden. Neuerdings kann auch auf einer Website gebührenpflichtig überprüft werden, ob die gleiche Nummer schon in einem anderen Weinkeller lagert. Zudem wird von allen Produzenten der Schutz vor Fälschungen mittels aufwändig gestalteter Etiketten, dreidimensionalen Merkmalen in den Etiketten und unsichtbaren Markern vorangetrieben.
Autor: lehener. Bild: Quadronet_Webdesign / pixabay.